Nachbarschaftstreffen am ‚Herzplatz‘ in Schellenberg. | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Maibaum und Maifeuer durften nicht fehlen. Bilder und Text: Willi Simon

Nachbarschaftstreffen am ‚Herzplatz‘ in Schellenberg.

Schellenberg. Claudia und Fabienne hatten eine Idee. Man müßte sich einmal mit allen Nachbarn am ‚Herzplatz‘ in lockerer Atmosphäre treffen. Mit einander reden, zuhören und sich auch gegenseitig kennenlernen, das war die Intention.

Rund um den ‚Herzplatz‘, auch Kinderspielplatz, sind in den letzten Jahren zahlreiche Neubürger zugezogen. Diese zu integrieren war mit der Gedanke dieses Treffens. Natürlich, man grüßt sich freundlich mit einem Lächeln, bietet die Tageszeit, hält auch einmal einen Smalltalk. So richtig ins Gespräch kommt man eher selten. Das solle sich ändern, meinten Claudia und Fabienne. Wir machen ein richtiges Treffen, wo man Meinungen austauschen, sich an ‚alte Zeiten‘ erinnern oder ganz einfach über ‚Gott und die Welt‘ reden. Zur Vorbereitung und Gestaltung wurden die Ehemänner und auch einige Nachbarinnen und Nachbarn eingespannt. Ganz zwanglos sollte es zugehen. Jeder brachte etwas zum Essen oder Getränke mit, ganz nach Belieben. Die Feuerwehr stellte ein kleines Zelt auf, darin wurden Sitzgelegenheiten geschaffen und die kulinarischen Genüsse bereitgestellt. Im Außenbereich wurden Stehtische aufgestellt.

Es konnte am Vorabend zum 1. Mai losgehen. Zu einem solchen Ereignis gehört natürlich auch ein Maibaum, der aufgerichtet wurde. Claudia begrüßte die mehr als 50 Besucher. Damit hatte man nicht unbedingt gerechnet. Alle Anlieger, sofern nicht in Urlaub, waren gekommen. Toll.

Um es kurz zu machen. Es wurde ein voller Erfolg. Bis in die Nacht hinein wurde gefeiert, gesungen, gelacht und ein ‚Maifeuer‘ anzündet. Angedachtes Ziel erreicht, das war das Fazit des Nachbarschaftstreffen am ‚Herzplatz‘. Wiederholung ist bereits anfangs der Adventszeit angesagt und soll zur ständigen Einrichtung werden. Text: Willi Simon

Zur Geschichte vom ‚Herzplatz‘. Eigentlich hieß er über Jahrzehnte der ‚Säuplatz‘. Das war nichts Ehrenrühriges oder Anrüchiges und für die Anlieger ganz normal. Der verstorbene Dorfchronist Hermann Hering (Poss-Hermann) erinnerte daran, daß hier in früheren Zeiten die Schweine (De Säu) zusammengetrieben wurden um im nahegelegenen Hasel-Wald nach Freßbarem (Eicheln, Bucheckern o.ä.) zu suchen. In den 50-ziger bis in die 60-ziger Jahre hinein war hier zudem allabendlich Fußballspielen angesagt. In dieser Zeit wurde hier auch ‚die Kirmes begraben‘. Junge Burschen mit ihren Liebsten zogen hierher, ‘beweinten‘ das Ende der Kirmes und verscharrten einige Bierglasreste. In Anlehnung an die verstorbenen Anlieger Maria und August Roth wurde dieser Platz auch scherzhaft ‚August-Maria-Ring‘ genannt. Später bürgerte sich die Bezeichnung ‚Herzplatz‘ ein, da dieser Platz, mit Wohlwollen betrachtet, Herzform hatte. Heute ist hier ein vielbesuchter Kinderspielplatz. Bericht: Willi Simon.